1 Wie hat alles mit der Musik für dich begonnen?
Adi: „Ganz klar, mit meinem Umzug von einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich nach Wien. Ich habe in unserer Hauptstadt schnell die Liebe zur elektronischen Musik kennengelernt. Erst war es ein netter Beigeschmack zum Feiern mit Freunden, später wurden Techno, House und Tech House die Hauptbeweggründe für meine Club- und Festivalaufenthalte.
Es war am Ende nur eine Frage der Zeit, bis ich mich auf die andere Seite der Turntables wagte und schließlich bei unserer Eventreihe Techno am Berg meinen ersten Gig vor Publikum genießen durfte.
2 Erzähl uns was über deinen Künstlernamen?
Adi: Naja, das war eine klassische b’soffene Gschicht wie wir in Österreich gerne sagen. Ein Freund von mir war total geflasht weil er niemanden kennt, dessen Nachname aus einem Vornamen und einem Nachnamen zusammengesetzt wird. Ich war damals auf der Suche nach einem passenden DJ Namen und hab gesagt „Why not, das mach ma“. So wurde aus Adrian Thomasberger, Thomas Berger.
3 Wo fühlst du dich zu Hause?
Adi: Also mein geografisches Herz schlägt gleichermaßen für Lunz am See, wo ich aufgewachsen bin und für meine neue Heimat Wien, in der ich, wie viele andere Dinge, meine Passion zur elektronischen Musik gefunden habe. Zu Hause fühle ich mich aber überall, wo Menschen leben, lieben und lachen und wo ich der sein kann der ich bin.
4 Wo ist dein zweites zu Hause?
Adi: Ich will nicht zu kitschig werden, aber im Laufe der letzten 10 Jahre würde ich sagen, dass meine Freundin Lara für mich ein neues Zuhause geworden ist. Es haben sich in den letzten Jahren bei uns viele coole Projekte ergeben, das hätte ich alleine niemals so auf die Reihe bekommen. Schön jemanden zu haben der einem den Rücken stärkt, wenn es nötig ist.
5 Daydance oder Nightrave?
Adi: Nachdem ich mittlerweile auch die 30er Grenze überschritten habe und der Kater nach der Party schon etwas mehr kickt als früher, würde ich sagen Daydance. Außerdem habe ich mit Techno am Berg gesehen, wie geil es ist bei schönem Wetter in der Natur zu raven.
Nach dem Motto „Nichts dazugelernt“ kommt es aber dann doch noch manchmal vor, dass der Daydance die Afterhour von der leiwanden Nacht davor ist. Shit happens…
6 Opening oder Closing Set?
Adi: Tatsächlich beides.
Wenn ich allein auflege, bin ich mit meinem housigen Sound natürlich wie gemacht für eher gemütliche, groovige Openings. Es ist für mich auch ein gewisser Reiz dahinter, eine noch recht leere Tanzfläche allmählich zu füllen.
Mit meinem guten Freund Timo habe ich mittlerweile auch schon einige Male zu späterer Stunde b2b gespielt. Da darfs dann auch gerne mal ordentlich Knallen, jenseits der 130 Bpm.
7 Vinyl oder Digital?
Adi: Obwohl es ein großer Traum ist, eines Tages auch Vinyl spielen zu können, reicht es aktuell nur für digitale Mukke. Auf die Frage was davon besser ist würde ich sagen: „Scheißegal, Hauptsache es macht Spaß und die Leute finden es geil.“
8 Halbgeheime Rituale und Tricks beim Auflegen, die du weitergeben möchtest?
Adi: Lustige G’schicht. Ich bin vor kurzem erst selbst draufgekommen, dass ich jedes Mal vor dem Auflegen mein Handy auf lautlos drehe. Warum weiß ich aber auch nicht, vielleicht ist das so ein Fokus Ding. Ich mach auf jeden Fall weiter damit…
Ich glaube der beste Trick ist, selbst Spaß zu haben. Die Leute merken das! Darum versuche ich mich nie zu sehr dem Publikum anzupassen und am Ende immer authentisch zu bleiben.
9 Wenn du einen Rave egal wo planen und durchführen könntest - welche Location würdest du wählen?
Adi: Ich würde sagen, da leben wir mit Techno am Berg schon unseren Traum. Ich denke konkret an die Ignaz Mattis Hütte. Urige Berghütte, wunderschönes Bergpanorama, zu deinen Füßen ein glasklarer Bergsee und dazu fette Bässe und ein kühles Bier. Was will man mehr.
10 Erzähl von deinem schlimmsten Erlebnis hinter den Decks.
Adi: Das war mit Abstand in meinen Anfängen als DJ, bei einem Festival in Oberösterreich. Ich habe nach einer Band gespielt. Das heißt es wurde vor mir mal alles 30min umgebaut, wodurch die Stimmung ziemlich in den Keller ging. Ich wurde gebeten Acid Techno zu spielen, was eigentlich gar nicht mein Ding ist und dann auch noch auf uralt Player und einem Mixer, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Tja und nach ca. 40 Minuten Playtime kam dann der Stromausfall.
11 Die ganz grosse Nacht war als ich…
Adi: …das letzte Mal vor Publikum gespielt habe. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen und ich denke, wenn ihr mich das in einem Jahr nochmal fragt, werdet ihr genau dieselbe Antwort bekommen. Jeder Auftritt war für mich bis jetzt so, als würde ich die Musik neu entdecken. Man lernt jedes Mal dazu und solange das passiert, wird mein nächstes Set immer mein bestes werden.
Link zum Podcast: https://soundcloud.com/tonfallk8t/tonfall-k8t-podcast-052-thomas-berger
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